Donnerstag, 29. September 2011

Review - Wilde Zeiten - Atomparty // Release: 01.10.2011


Mit dem Album „Atomparty“ bringen die Mainzer am 01.10.2011 ihre vierte Scheibe unter das Volk. 15 Songs sind auf 47 Minuten gut verteilt und können als CD oder Download erworben werden.

Auf der neuen Scheibe kann man die Weiterentwicklung der Band auf ganzer Linie erkennen. So wurden im musikalischen Bereich erstmals Ska-Gitarren-Part's eingebaut. Textlich ist „Atomparty“ deutlich kritischer und politischer als die Vorgänger. So greift man mit dem Song „Uns kann nichts mehr passieren“ die aktuelle Entwicklung im Bezug auf Umwelt und Atomkraft auf. Ein Text mit sehr großer Aussage, wohl eines der besten Stücke auf der Platte. Der Song „Revolution“, der auch als Opener der CD dient, geht raus an alle, die von Veränderung reden, aber nie selbst mit anpacken. Die Welt liegt seit Jahren in der Finanzkrise, da darf natürlich ein Lied über „Banker“ nicht fehlen. Hier covert man „Männer“ von Herbert Grönemeyer und bringt reichlich Ironie ins Spiel. Tolle Idee, noch bessere Umsetzung! „Wir lassen uns das Feiern nicht verbieten“ ist an sich ein typischer Wilde Zeiten-Tack, der aus dem Atom doch noch die „Atomparty“ macht und sich sicher auf diversen Konzerten der Band bestimmt vom allerfeinsten feiern lässt. Mit „Long Way Home“ hat es die englische Sprache erneut auf ein Album der Band geschafft. Eigentlich war dieses Lied so in dieser Form gar nicht geplant, dennoch ist ein guter Song zustande gekommen. Etwas ruhiger geht es in den Stücken „Es ist für immer“ und „Ich bin dein Leben“ zur Sache, hier kann Michel mit seiner einzigartigen Stimme die in den Texten geschilderten Gefühle bestens rüberbringen. Natürlich möchte ich hier nicht zu allen Titeln der Scheibe Stellung beziehen, das würde einfachen den Rahmen sprengen. Außerdem war das ja noch nicht alles, die CD bringt auch noch ein absolut schönes Booklet und ein Video mit sich.

Beim Cover des Albums ließ man sich von einer großen deutschen „Zeitung“ inspirieren. Das Zeitungslayout zieht sich auch durch das liebevoll gestaltete Booklet. Hier sind die Songtitel inklusive Text abgedruckt. Ich habe im Deutschpunk noch nie ein solch schön gestaltetes Booklet gesehen. Hier steckt sehr viel Arbeit und Kreativität dahinter.

Als Bonus gibt es auf der Scheibe ein Interview-Video mit allen Bandmitgliedern, die zu jedem einzelnen Track Stellung beziehen. Natürlich wie gewohnt zu reichlich Bier und mit viel Spass bei der Sache.

Fazit:

Eine absolut wunderbare Scheibe, vollgepackt mit reichlich Punkrock zu und aus allen Lebenslagen. Politisch aktuell und natürlich, wie man es von den Wilden Zeiten kennt, mit einer extra Portion Party. Die Mainzer führen mit Album 4 eine Reihe an Deutschpunk-Scheiben fort, die aneinander passen und sich jedes Mal steigern. Eine dringende Kaufempfehlung sei hiermit ausgesprochen!


Thommy
P.v.G. - Concerts
September 2011

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